Gehört die Frau in die Küche, der Mann an den Tisch?

Die Ausstellung „Am Tisch. Essen und Trinken in der zeitgenössischen Kunst“ beschäftigt sich damit, wie Künstler*innen Essen und Trinken in der Kunst zum Thema machen. Bei der Arbeit von Mona Hatoum geht es zum Beispiel konkret um die Rolle der Frau: Die überdimensionierte Küchenreibe „Paravent“ soll daran erinnern, dass Haus- und Sorgearbeit noch immer zum Großteil von Frauen verrichtet werden. Denn die Muster in der riesigen Reibe erinnern an arabische Muster in Fensterläden, hinter denen die Frauen oft unsichtbar bleiben.

Literatur: Erziehen im Sinne des bürgerliches Familienideals

Wer kauft ein, wer bereitet das Essen vor und wer steht in der Küche und kocht? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Mira van Leewen, Leiterin der Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums in Dortmund, schon länger. Denn zur Sammlung gehören inzwischen mehr als 15.000 Titel, vorwiegend Literatur für Küche und Haus im 19. und 20. Jahrhundert. Mit Aufkommen des bürgerlichen Familienideals im 19. Jahrhundert steht die Frau im Mittelpunkt dieser Literatur. Kochbücher und Ratgeber richten sich explizit an einen weiblichen Leserkreis, um das damalige Frauenbild zu erziehen und zu bilden. Welche Zuschreibungen zu Frau und Mann werden hier befürwortet? Welche spiegeln sich bis heute wider und wie zeigt sich das beim Essen und Trinken? Ausgehend von den Werken der Ausstellung sprechen Mira van Leewen (Leiterin Deutsches Kochbuchmuseum) und Christina Danick (Kuratorin Museum Ostwall) über Essen und Geschlecht.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Deutschen Kochbuchmuseum, Dortmund, statt.

Wegen begrenzter Platzzahl bitte per Mail an kleinerfreitag@stadtdo.de anzumelden. Die Teilnahme ist kostenfrei.