Zwischen Prekarität und Aufstiegsversprechen: Über die Erfahrungen der Migrant*innen im Ruhrgebiet wird im Hoesch-Museum geredet
Welche Erfahrungen haben Migrant*innen im Ruhrgebiet gemacht? Wie sahen ihre Arbeits- und Lebensbedingungen aus? Darüber wird im Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12, am Montag, 23. Juni, von 12 bis 18 Uhr berichtet und diskutiert.
Die Migration im Ruhrgebiet steht im Mittelpunkt dieses Tages gespickt mit Informationen, Erfahrungen und Diskussion – in passender Atmosphäre im Hoesch-Museum: Studierende der FH Dortmund stellen Interviews mit ehemaligen „Gastarbeiter*innen" und Hoeschianer*innen vor, in einem Podiumsgespräch geht es um das spannende Thema „Prekär, mehrfach benachteiligt, unsichtbar? – Migration, Arbeit und Geschlecht im Blick“.
Seit der Industrialisierung hat Migration das Ruhrgebiet geprägt
Migration hat das Ruhrgebiet geprägt wie kaum eine andere Region in Deutschland. Während in den letzten Jahren die Ankunft zehntausender Geflüchteter die Wahrnehmung dominierte, hat es im Revier seit der Industrialisierung immer einen starken Zuzug von (Arbeits-)Migrant*innen gegeben: Angefangen mit den sogenannten Ruhrpolen im 19. Jahrhundert über die „Gastarbeiter*innen“ seit Mitte der 1950er-Jahre bis hin zur aktuellen Fachkräfteanwerbung oder dem Zuzug von Arbeitsmigrant*innen der EU-Osterweiterung.
Diskutiert werden Ähnlichkeiten und Unterschiede historischer Phasen von Migration ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Vergleich zu heute. Trotz verschiedener politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen, gibt es ähnliche Erfahrungen und Muster. Ziel ist es, weniger beachtete Perspektiven fachübergreifend und praxisnah sichtbar zu machen und Blindstellen zu beleuchten.
Die Veranstaltung der DIFIS Universität Duisburg-Essen, FH Dortmund und dem Hoesch-Museum im Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12, 44145 Dortmund, richtet sich an Praxis und Wissenschaft, an Studierende und Vertreter*innen aus Kommune, Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsverbänden. Die Teilnahme ist kostenlos, die Zahl der Plätze begrenzt und nur nach Anmeldung möglich. Anmeldungen sind noch möglich, bitte an Hoesch-Museum unter cruesberg@stadtdo.de.
Das Programm
- 12:30 bis 12:45 Uhr: Begrüßung, Isolde Parussel (Hoesch-Museum)
- 12:45 bis 13 Uhr: Input „Arbeitsmigration gestern und heute“, Dr. Kirsten Hoesch, Dr. Thorsten Schlee (DIFIS)
- 13 bis 14:30 Uhr: Studierende der FH Dortmund: Vorstellung von Interviews mit ehemaligen „Gastarbeiter*innen" und Hoeschianer*innen, Mod.: Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoğlu (FH Dortmund)
- 15 bis 16.15 Uhr: Podiumsgespräch „Prekär, mehrfach benachteiligt, unsichtbar? – Migration, Arbeit und Geschlecht im Blick“: Dr. Delal Atmaca (DaMigra), Szabolcs Sepsi (Faire Mobilität, Regionalleiter Nordwest), Gün Tank (Journalistin), Cora Wernerus (Universität Bremen). Mod.: Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoğlu (FH Dortmund), Dr. Kirsten Hoesch (DIFIS)
- 16.30 Uhr: Lesung der Journalistin und Autorin Gün Tank aus ihrem Buch „Die Optimistinnen“ über die unerzählten Geschichten der Arbeitsmigrantinnen der ersten Generation.