Zoo Dortmund
Herr von Bödefeld nun alleinerziehender Vater: Capybara-Baby Juna ist wohlauf
Bei der Capybara-Mutter Judy war es am 7. Oktober zu Geburtskomplikationen gekommen - die Mutter und auch die Geschwisterchen von Juna sind bei der Geburt bzw. kurz darauf leider verstorben.
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Das junge mutterlose Capybara wächst nun im Zoo Dortmund zusammen mit seinem Vater Herr von Bödefeld, genannt Bödi, auf. Das bedeutet, dass es sich an ihm orientiert und dadurch nicht zu sehr und ausschließlich auf Menschen geprägt wird. Bödi ist seinem Nachwuchs gegenüber sehr aufgeschlossen und Tag und Nacht mit dem Jungtier im Stall oder auf der Außenanlage unterwegs.
Juna futtert auch feste Nahrung
Wie typisch für ein junges Wasserschwein, wie Capybaras im Deutschen auch genannt werden, futtert das Jungtier auch bereits eigenständig feste Nahrung. Dies tun neugeborene Capybaras bereits am Tag ihrer Geburt. Sie kommen mit bleibenden Zähnen zur Welt und können als sogenannte Nestflüchter nach der Geburt direkt sehen und laufen und nach wenigen Stunden bereits schwimmen. Obwohl junge Wasserschweine gleich nach der Geburt feste Nahrung zu sich nehmen, werden sie etwa vier Monate lang von ihrer Mutter gesäugt. Daher wird auch das mutterlose Capybara im Zoo Dortmund mit Ersatzmilch zugefüttert.
Zootierärztinnen bestimmten das Geschlecht
Das junge Capybara hat nun auch seinen ersten Termin bei den Dortmunder Zootierärztinnen für die sogenannte Jungtierprophylaxe hinter sich. Dabei wurde auch das Geschlecht des Jungtieres bestimmt. Das Kleine ist ein Weibchen. Die Tierpfleger*innen gaben ihm den Namen Juna. Der Name Juna ist angelehnt an Judy, den Namen der Mutter. Er bedeutet so viel wie „die Erwünschte“.
Bei der Untersuchung wurden auch der Ernährungs- und der Entwicklungszustand geprüft. Das Jungtier erhielt eine Vitaminspritze. Zudem wurde ein Chip gesetzt, der mit einem Lesegerät abrufbar ist. Damit kann das junge Capybara eindeutig identifiziert werden. Juna macht einen guten Gesamteindruck und entwickelt sich entsprechend ihres Alters.
Bei der Capybara-Mutter Judy kam es am 7. Oktober zu Geburtskomplikationen: Das Nagetier brachte ein Jungtier tot zur Welt, eins lebend, ehe ein drittes tot im Geburtskanal feststecken blieb. Die Dortmunder Zootierärztin Dr. Christine Osmann konnte dieses Jungtier sowie ein weiteres tot bergen. Ein fünftes Jungtier lag so tief, dass ein Kaiserschnitt notwendig war, konnte dabei aber auch nur noch tot geborgen werden.
Am nächsten Tag war Capybara Judy weiterhin sehr schwach, zeigte kaum Reaktionen und konnte nicht aufstehen, wollte nicht fressen und trinken. Auf tierärztliche Maßnahmen reagierte das Tier leider nicht wie erhofft, sodass das Zoo-Team sich dazu entschied, das Capybara zu erlösen und es einzuschläfern.
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