Amt für Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz

Ausbildung zum/zur Brandmeister*in

Der Einstellungstest

Der Aufgabenbereich der Feuerwehr teilt sich im Wesentlichen in den Brandschutz- und den Rettungsdienst. Das bedeutet, die Feuerwehr rückt immer dann aus, wenn bei Notfällen oder in Gefahrensituationen schnelle, gezielte und qualifizierte Hilfe benötigt wird. Hierzu gehören sowohl das Löschen von Bränden und das Ergreifen von Schutzmaßnahmen als auch die Rettung und das Bergen bei Unfällen aller Art. Daraus ergibt sich, dass eine Tätigkeit bei der Feuerwehr hohe Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit, aber auch an die Psyche stellt. Den Einstellungstest führt die Feuerwehr letztlich aus zwei Gründen durch. Zum einen dient er dazu, zu überprüfen, ob der Bewerber für den anspruchsvollen Dienst bei der Feuerwehr geeignet ist, zum anderen aber auch, weil die Vielzahl der eingehenden Bewerbungen ein strenges Auswahlverfahren notwendig macht.

Auf Grundlage der eingehenden Bewerbungsunterlagen wird zunächst geprüft, ob die Einstellungsvoraussetzungen erfüllt werden. Der dann folgende Einstellungstest setzt sich aus vier Stufen zusammen:

Aufgrund der Ergebnisse in der jeweiligen Stufe wird entschieden, wer zur nächsten Stufe eingeladen wird.

Unter Beteiligung des Personalamtes und des Personalrates ermittelt die Feuerwehr die geeigneten Auszubildenden. Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach den Bestimmungen des Landesgleichstellungsgesetzes bevorzugt berücksichtigt.

I. Theoretischer Test

Der theoretische Testteil beinhaltet ein Diktat und einen am Computer durchzuführenden Online-Präsenz-Test. Bei diesem Test sind in 90 Minuten folgende Themengebiete zu bearbeiten:

  • Denkgeschwindigkeit
  • Räumliche Orientierung
  • Umgang mit Zahlen
  • Mechanisch-technisches Verständnis
  • Textanalyse
  • Rechtschreibkompetenz

Die Benutzung eines Taschenrechners ist gestattet.

II. Sportlicher Test

Die physische Eignungsfeststellung (Sporttest) dient dazu, die körperliche Leistungsfähigkeit des Bewerbers zu überprüfen. Im "Feuerwehr-Eignungstest" der Sporthochschule Köln werden in 10 verschiedenen Disziplinen u. a. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Reaktion, Koordination und Gleichgewicht geprüft und bewertet. Die Reihenfolge der Disziplinen kann beim Einstellungstest abweichen!

Auch wenn in einer Disziplin nicht die erforderlichen Werte erreicht wurden besteht die Möglichkeit weiterhin am Testverfahren teilzunehmen.

III. Persönliches Gespräch und praktischer Test

In der dritten Stufe sieht der Einstellungstest ein Einzelgespräch und einen praktischen Testteil vor.

Das Gespräch dient in erster Linie dazu, den Bewerber persönlich kennen zu lernen und sein Verhalten in bestimmten Situation zu beurteilen. Klassische Fragen beziehen sich auf den Beruf, beispielsweise in der Form, wie sich der Bewerber den Berufsalltag vorstellt, wie er sich selbst einschätzt, welche Vor- und Nachteile der Beruf hat oder welche Voraussetzungen unbedingt notwendig sind. Daneben werden Situationen geschildert, in denen es primär darum geht, ob der Bewerber Gefahren erkennen und sein Verhalten entsprechend anpassen kann. Wichtig hierbei ist, möglichst ehrlich und natürlich zu bleiben.

Der anschließende praktische Testteil sieht berufsbezogene Übungen vor, die letztlich die Geschicklichkeit und auch die Teamfähigkeit des Bewerbers analysieren. Typische Aufgaben aus diesem Testblock sind das Lösen einfacher technischer Probleme und die Durchführung handwerklicher Aufgaben.

IV. Ärztliche Untersuchung

Der letzte Schritt des Einstellungstests ist die Einstellungsuntersuchung, bei der die allgemeine gesundheitliche Eignung für den feuerwehrtechnischen Dienst und Tätigkeiten im Rettungsdienst festgestellt und Erkrankungen, die zu vorzeitiger Dienstuntauglichkeit führen können, ausgeschlossen werden sollen. Bei dieser Untersuchung werden besondere Anforderungen gestellt, da Bewerber*innen unter anderem für alle relevanten Fahrertätigkeiten (Personenbeförderungen, Fahrten mit Sonderrechten im Straßenverkehr, ...) und für hochbelastende Tätigkeiten unter Atemschutz (setzt sportliche Kondition voraus!) geeignet sein müssen. Deshalb wird bei der Untersuchung unter anderem ein Konditionstest auf einem Fahrradergometer durchgeführt.

Die dabei gestellten Anforderungen, liegen oberhalb der spontanen Leistungsfähigkeit gesunder, durchschnittlich leistungsfähiger Erwachsener.

Ausbildungszentrum der Feuerwehr Dortmund