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Sicherheit & Ordnung

Sonderstab-Bilanz: Erfolge und neue Maßnahmen

Der gemeinsame Sonderstab der Stadt Dortmund und der Polizei stellt seine aktuellen Maßnahmen vor. In Bahnhofsnähe wird ein neuer Schlaf- und Aufenthaltsort für Obdachlose entstehen. Ebenfalls neu: Das Nachtcafé am Schwanenwall.

Seit zwei Jahren arbeiten Stadtverwaltung und Polizei im Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ an einer attraktiven, sauberen und sicheren Stadt. Das Ziel ist eine City, die allen Bürger*innen Aufenthaltsqualität bietet. Dabei gilt es, ein ausgewogenes Maß zwischen Repressionen sowie Präventions- und Hilfsangeboten zu finden.

Aktuelle Bilanz der Entlastungsfläche

Foto einer umzäunten Freifläche mit Unterstellmöglichkeiten zwischen Häusern
Bild: Benito Barajas
Nutzer*innen und Anwohnende geben gleichermaßen positives Feedback zur neuen Aufenthaltsfläche am Drogenkonsumraum am Grafenhof.
Bild: Benito Barajas

Das Gesundheitsamt betreibt seit Anfang Februar 2025 erfolgreich die Entlastungsfläche am Grafenhof / Ecke Martinstraße. Anwohnende und Anlieger*innen sind seitdem deutlich entlastet. Etwa 20 bis 30, in Spitzenzeiten bis zu 40 schwerstkranke Drogenabhängige, halten sich dort regelmäßig gleichzeitig auf, um nach dem Konsum zur Ruhe zu kommen, soziale Kontakte zu pflegen oder auf einen freien Konsumplatz in der Drogenhilfeeinrichtung „kick“ zu warten. Auf der Fläche sind sie für Sozialarbeiter*innen gut ansprechbar. Die Bilanz: deutlich weniger Konflikte, Störungen oder Beschwerden im Quartier.

OB Thomas Westphal
Thomas Westphal
Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund / Niklas Kähler

Der gemeinsame Sonderstab der Stadt mit der Polizei ist mir deshalb ganz wichtig, weil nur die enge Zusammenarbeit zu der Bündelung der Kräfte führt. Wir können eine absolute Erfolgsbilanz vorstellen, weil die Zahlen der Kriminalitätsgrade im letzten halben Jahr noch mal deutlich gesunken sind. Wir stellen nun ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor, mit dem wir das Hilfesystem ausbauen. Wir schaffen Räumlichkeiten, damit betroffene Menschen die Drogenkrankheit nicht auf der Straße ausleben müssen.

Neuer Entlastungsstandort an der Rheinischen Straße

Die Stadt Dortmund möchte den Drogenkonsumraum vorübergehend durch einen zweiten Standort entlasten. Dieser soll an der Rheinischen Straße 111 entstehen und nach Instandsetzungsarbeiten im Dezember 2025 an den Start gehen. Abhängige sollen hier – ebenso wie im bestehenden Drogenkonsumraum – die Möglichkeit haben, unter Aufsicht ihre Drogen zu konsumieren. Soziale Angebote ergänzen das Portfolio.

Sorgen werden ernst genommen

Um die Nachbarschaft im Unionviertel bestmöglich einzubinden, hat die Stadt zu bislang zwei Dialog-Veranstaltungen eingeladen. Nach dem ersten Termin wurde der zweite nach den Bedürfnissen der Nachbar*innen neu konzipiert: Nach einer Einführung gab es zwei moderierte Quartiersrundgänge sowie eine anschließende Auswertung im Plenum.

  • Die Stadt Dortmund, die Polizei und die aidshilfe Dortmund e.V. nehmen die Sorgen, etwa über einen möglichen Anstieg der Kriminalitätsrate sehr ernst. Das Feedback aus beiden Veranstaltungen geht nun in die weitere Planung ein.
  • In einer Liste werden alle Orte und Missstände erfasst, die die Teilnehmenden gemeldeten haben.
  • Das Kommunale Lagezentrum der Stadt Dortmund nimmt Kontakt mit den zuständigen Fachbereichen auf, um schnell Abhilfe zu schaffen, wo es möglich ist - beispielsweise bei der Müllbeseitigung.
  • Mittelfristige Maßnahmen landen in der Aufgabenliste des Sonderstabs. Die Ergebnisse werden stetig evaluiert.

Neues Übernachtungsangebot eröffnet an der Treibstraße

Der Rat der Stadt Dortmund hat im Februar 2025 beschlossen, vorerst für drei Jahre ein ergänzendes Übernachtungsangebot für Obdachlose an zwei Standorten zu ermöglichen. Ziel ist es, das Campieren im öffentlichen Raum zu reduzieren. Eine erste Fläche wurde nun am Hauptbahnhof an der Treibstraße gefunden. Im September 2025 wird die rund 300 Quadratmeter große Fläche oberhalb des Hauptbahnhofs hergerichtet. Zehn Container werden dort Aufenthalts- und Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 30 Menschen bieten. Weitere Container stehen dem rund um die Uhr tätigen Wachdienst sowie als Materiallager zur Verfügung. Die Fläche wird beleuchtet und durch Zäune, einen Sichtschutz und zwei Tore eingefriedet.

Damit der neue Ort akzeptiert wird, soll er auch Menschen ohne Sozialleistungsansprüchen zur Verfügung stehen. Alkohol soll dort erlaubt werden. Der Sicherheitsdienst achtet auf die Einhaltung der Hausordnung.

Mitarbeitende des Sozialamts stehen im ständigen Kontakt zur Zielgruppe und werden die Menschen rechtzeitig und gezielt ansprechen, um sie zur Nutzung des Angebotes zu motivieren. Streetwork, Sicherheitsdienst, Kommunaler Ordnungsdienst und andere Beteiligte sind stetig im Austausch und werden etwaige Fehlentwicklungen frühzeitig abstellen.

Nachtcafé am Schwanenwall schließt eine Lücke

Mit dem neuen „Nachtcafé“ hat der Sonderstab einen weiteren Meilenstein erreicht. Das Café am Schwanenwall 42 schließt eine Lücke zwischen Sucht- und Drogenhilfe sowie Wohnungs- und Obdachlosenhilfe. Volljährige Drogenabhängige ohne Wohnung oder Zugang zu einer Notschlafstelle werden hier während der Nacht mit kostenlosen Speisen und Getränken in geschützter Umgebung versorgt. Es bietet Platz für etwa 30 Personen. Die Gäste können Toiletten und andere Hygieneangebote nutzen, sich im Winter wärmen und Bedarf weitere Hilfen erhalten. Das Nachtcafé möchte Menschen mit einer zunehmenden Verelendung Schutz, Stabilität und Hilfsperspektiven bieten. Gleichzeitig entlastet es den öffentlichen Raum. In der Einrichtung ist kein Drogenkonsum gestattet. Es gibt jedoch eine Raucherkabine für Tabakkonsum, um eine höhere Geräuschkulisse für die Anwohnerschaft zu verhindern.

Das Café hat am 20. August den Betrieb aufgenommen. Im August hat es zunächst mittwochs und donnerstags von 22 bis 6 Uhr geöffnet, ab September auch dienstags. Sobald weiteres Personal vorhanden ist, wird das Café täglich öffnen. „Die ersten Öffnungstage verliefen vielversprechend. Die Einrichtung ist direkt von mehreren Personen angenommen worden. Sie zeigten sich dankbar und zugänglich für weitere Hilfsangebote“, bilanziert Oberbürgermeister Thomas Westphal die ersten Erfahrungen.

Pressekonferenz im Rathaus
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Vertreter*innen von Stadt und Polizei stellen Bilanz und neue Hilfemaßnahmen in einer Pressekonfrerenz vor.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Zugleich kündigt Oberbürgermeister Westphal auf Basis der Erkenntnisse aus der Sonderstabs-Arbeit ein härteres Durchgreifen gegen eine Personengruppe an, die durch häufige Belästigungen im öffentlichen Raum in Erscheinung treten: „Wir haben verstanden, dass es nur sehr wenige sind, die häufig bei Belästigungssituationen auf der Straße oder in Cafés auffallen. Da werden wir Abhilfe schaffen, weil wir die Personen jetzt kennen und gezielt angehen können. Diese Personen müssen sich im Stadtleben anders verhalten, sonst greifen wir mit Strafgeldern oder Zwangshaft durch.“

Zum Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“

Der Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ existiert seit Sommer 2023. Damit reagieren Stadt Dortmund und Polizei Dortmund gemeinsam auf die Verbreitung der Droge Crack, die für eine zunehmende Verwahrlosung der Drogenkonsumierenden sorgt, begleitet von einem aggressiven Auftreten in der Öffentlichkeit sowie verstärkter Bettelei.

Der Stab arbeitet in Arbeitsgruppen, um die vom Verwaltungsvorstand beschlossenen Ziele zu erreichen:

  • Sucht vermeiden
  • Suchthilfe weiterentwickeln
  • Campieren reduzieren
  • Belästigung bekämpfen
  • Stadtraum verschönern

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