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Konvent im Propsteihof

Franziskanerinnen bereichern City mit Worten und Taten

Sie hatten Lust, noch einmal aufzubrechen und etwas ganz Neues zu versuchen: Schwester Annette Eisele, Schwester Maria Schneiderhan, Schwester Marilen Arteaga und Schwester Franja Köhler. Seit März 2025 bilden vier Ordensschwestern der Franziskanerinnen von Sießen einen kleinen Konvent, beheimatet am Propsteihof mitten in der Dortmunder City.

Gemeinsam mit dem Katholischen Forum, der Katholischen Stadtkirche Dortmund, dem Erzbistum Paderborn und der Propsteigemeinde Dortmund entwickeln sie das Projekt „Geistliches Zentrum Dortmund“.

Vier Nonnen in grauer Ordenstracht stehen fröhlich lachend in einem Gewölbegang.
Bild: Benito Barajas
Die vier Ordensschwestern bringen sich ins Stadtleben ein und wollen sich auch an Festen wie DORTBUNT beteiligen.
Bild: Benito Barajas

Einen fest umschriebenen Auftrag haben die vier Ordensschwestern noch nicht. Im weitesten Sinne geht es ihnen darum, mit der franziskanischen Spiritualität in der Stadt präsent zu sein. Was bedeutet das? „Das bedeutet, unter den Menschen zu sein, auch unter Menschen, die – bisher – wenig mit Gott zu tun hatten oder andersgläubig sind“, sagt Schwester Marilen. „Kurz: Ohren und Augen und Herzen zu öffnen.“ Um mitzuhelfen, wo Not ist, zuzuhören, wo Menschen Gesprächsbedarf haben, und natürlich auch, um alle, die das Bedürfnis haben, zum gemeinsamen Gebet einzuladen.

Jede der Schwestern wird in den kommenden Monaten ihren Platz, an dem sie sich einsetzen wird, finden. Dafür besuchen sie zunächst Institutionen und Projekte der kirchlichen Träger – Schwerpunkte waren bisher Obdachlosenhilfe, andere Ordensgemeinschaften in Dortmund und Umgebung, Kolumbarium und Trauerseelsorge, Citypastorale Einrichtungen im Umfeld, Kinderbetreuung oder Sprachförderung. Die Schwestern haben sich bereits intensiv in der Nordstadt und der City umgesehen, haben Suppenküchen, den „Raum vor Ort“, Konzerthaus, Dietrich-Keuning-Haus, Jugendhilfeeinrichtungen, den Täter-Opfer-Ausgleich und auch die Prostituiertenhilfe besucht.

Schwester Annette erinnert sich noch lebhaft an ihren ersten Tag in Dortmund: „Vom Bahnhof Richtung Propsteihof haben wir zunächst bei ‚Wurst Willi‘ angehalten und eine Currywurst gegessen. Da fiel mir der Trubel auf dem Westenhellweg ins Auge und sofort leider auch, wie viele Menschen hier betteln.“ Schwester Marilen schätzt die Offenheit der Menschen in Dortmund: „Bei meinem ersten Wochenmarktbesuch sprach mich eine Frau spontan auf meine Ordenstracht an und wir kamen ins Gespräch. Bei einem unserer Sonntagsspaziergänge stoppte eine Autofahrerin extra und rief uns zu: ‚Schön, dass es Sie noch gibt!‘“

In ihrer Kennenlernphase hospitieren die Schwestern an verschiedenen Stellen, erste Aufgaben kristallisieren sich bereits heraus: Schwester Annette möchte gern Projekte mit Kindern unterstützen, „weil das über die kirchliche Blase weit hinausgeht“ und weil sie über 30 Jahre mit Herzblut als Erzieherin tätig war. Schwester Marilen hat begonnen, Deutschunterricht für zugewanderte Frauen zu geben – Frauen, die, obwohl sie schon lange in Dortmund leben, die deutsche Sprache nur rudimentär beherrschen. „Ich möchte diesen Frauen den Weg zu mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit ebnen“, sagt sie und ergänzt: „Wir zeigen unsere Liebe zu Gott und zu den Menschen ja nicht nur durch Beten oder gute Worte, sondern durch unser Tun!”

Citymanager Tilmann Insinger begrüßt die neue Einrichtung als Bereicherung. „Die Kirchen in Dortmund setzen mit Angeboten jenseits der Liturgie immer wieder positive Impulse für die City – sei es mit kulturellen Veranstaltungen, mit wohltätigem Engagement oder mit der langfristig erfolgreichen Idee für den sommerlichen Paradiesgarten im Herzen der Stadt“, berichtet er. „Das Geistliche Zentrum Dortmund ist ein neuer spannender Mosaikstein in unserer Innenstadt, der ihre Vielfalt erweitert und sie stärkt.“

Für die Zukunft haben die Franziskanerinnen vom Geistlichen Zentrum Dortmund noch viel vor: Regelmäßig werden sie Schichten im offenen Raum Refugium übernehmen. Gern möchten sie sich auch aktiv an Stadtfesten wie DORTBUNT beteiligen und dann zum Beispiel den Klostergarten als Ort zur Erholung öffnen und betreuen. Viel Potenzial sehen sie auch im Innenhof des Katholischen Centrums als Oase der Stille in der Großstadt, als Ort, an dem sich die Menschen gern aufhalten, um auszuruhen, innezuhalten oder um miteinander ins Gespräch zu kommen.

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