Ausstellung
Schau zeigt acht Entwürfe: So soll das Gastarbeiter*innendenkmal aussehen
Dortmund bekommt ein Denkmal für Gastarbeiter*innen. Wie es aussehen könnte, zeigt noch bis zum 21. Mai eine Ausstellung im „Hans C“ an der Hansastraße, gegenüber dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Acht ausgewählte Entwürfe sind dort in Text und Bild zu sehen - welcher realisiert wird, entscheidet der Rat der Stadt im Juli.

Mehr als 100 Entwürfe professioneller Künstler*innen für ein Gastarbeiter*innen-Denkmal sind eingesendet worden, am Ende blieben noch acht. Ausgewählt hat sie ein Beirat aus Ratsmitgliedern, Vertreter*innen der Stadtgesellschaft, migrantischer Communities, sowie aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Als Standort für das Denkmal ist die Katharinenstraße in der City vorgesehen.
Das sind die acht Ideen:
„Arbayt - Denkmal für Gastarbeiter*innen“ von der Braunschweigerin Esra Oezen soll zur Auseinandersetzung besonders mit der Sprache anregen. Die Künstlerin möchte Text in den öffentlichen Raum setzen: Boden-Tafeln zu Füßen der Betrachter*innen geben deutsche Begriffe in türkischer, italienienischer, portugiesischer, arabischer, serbokroatischer, griechischer oder spanischer Lautschrift wieder.
„Das große Tor - Die Reise der Gastarbeiter*innen“ heißt die monumentale Arbeit von Marbod Fritsch aus Bregenz. Zwei Standorte bilden eine gemeinsame Skulptur, die Distanzen sichtbar macht – geografisch und emotional. Sie verbindet Orte, Menschen und Geschichten. „Ein monumentaler Stahlbogen überspannt symbolisch beide Orte – wie eine gedachte Linie auf der Landkarte. Er steht für Bewegung, Veränderung und die Lebenswege jener, die ihre Heimat verließen“, so Fritsch.
„Mosaik der Identitäten“ ist ein farbenfroher Entwurf des Berliner Künstlers Raimund Schucht. Das Skulpturen-Ensemble soll ein positives und vielfältiges Bild von Migration, kultureller Vielfalt und der Dynamik des Kulturmixes von Dortmund zeigen. Es zeigt Zitate, Muster und Materialien aus den Ursprungsländern der Migrant*innen.

„The Source. Ein Brunnen“ vom Düsseldorfer Künstler Friedrich Ludmann besteht aus einem modellartigen Zechenförderturm, der dem Doppelbockturm der Zeche Gneisenau in Dortmund-Derne nachempfunden ist. Dieser Förderturm fördert allerdings keine Kohle mehr zutage; stattdessen lässt eine Fontäne Wasser sprudeln. Der Rahmen des Brunnens ist zugleich eine Bank zum Ausruhen.
„Gast“ heißt die Idee von Burak Güller aus Wuppertal. Der Entwurf basiert auf einer Stahlkonstruktion, die an die funktionalen Baracken der Gastarbeiter*innenunterkünfte erinnern soll. Diese Architekturform wurde gewählt, um das einfache, praktische Leben und die Erfahrungen der Migrant*innen im industriellen Umfeld widerzuspiegeln. Der Entwurf soll sich von traditionellen Denkmälern abheben und zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs werden, beschreibt der Künstler seine Idee.
„Leuchtturm-Denkmal für Gastarbeiter*innen“ hat Maria Fernandez aus Aldenhoven ihren Entwurf genannt. Abstrahierte und konkrete Darstellungen von Lebensgeschichten bilden eine vertikale Skulptur.

„Es kamen Menschen!“, haben die Berliner Maria Vill und David Mannstein ihren Entwurf genannt. Insgesamt 15 unterschiedliche und aus Bronze gegossene Stühle sollen im öffentlichen Raum dazu einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie stammen von Gastarbeiter*innen und ihren Familien, so dass jeder Stuhl eine eigene Geschichte hat. Mit Hilfe eines QR-Codes gelangt man zu einer Website, auf der unterschiedliche Gastarbeiterschicksale erzählt werden.
„Zusammen-wachsen und hinein-hören“ ist eigentlich ein Gewächshaus, nach einer Idee von Rahel Seitz aus Egelsbach und Franz Schrock aus Kempten. Das Gewächshaus-Objekt in geschwungener, neunteiliger Form soll mit Pflanzen der Gastarbeiter-Länder bestückt werden. Dazu sollen Interviews von Gastarbeiter*innen, besonders aus der ersten Generation, zu hören sein.
Das sind die Öffnungszeiten der Ausstellung im Hans C:
- Montag und Dienstag: geschlossen
- Mittwoch und Donnerstag: 11 bis 20 Uhr
- Freitag, Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr
Zu sehen sind die Entwürfe bis zum 21. Mai. Eine Jury ermittelt die Gewinner*innen und stellt sie dem Rat der Stadt Dortmund in der Juli-Sitzung vor.
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