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„Ein historischer Tag“: Dortmund und Schytomyr sind jetzt Partnerstädte
Dortmund und Schytomyr sind nun offiziell Partnerstädte. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und Halyna Shymanska, kommissarisches Stadtoberhaupt von Schytomyr, haben die Städtepartnerschaft am Mittwoch, 9. Juli, im Rathaus Dortmund feierlich offiziell besiegelt.
In seiner Ansprache erinnerte Oberbürgermeister Westphal an die Anfänge der Beziehung zwischen beiden Städten, die direkt nach dem russischen Angriff auf die Ukraine mit einer Solidaritätspartnerschaft startete. Nach vielen gegenseitigen Besuchen und Hilfslieferungen aus Dortmund unterzeichneten Westphal und Shymanska am Mittwoch, 9. Juli, die Partnerschaftsurkunde. Im Anschluss trug sich Halyna Shymanska ins Goldene Buch der Stadt ein.
„Heute ist ein historischer Tag. Dortmund schlägt ein neues Kapitel seiner Städtepartnerschaften auf“, sagte Westphal, und weiter: „Wir schließen die Partnerschaft unter schwierigen Bedingungen, aber wir sind entschlossen, diese Partnerschaft zu einer besonderen zu machen.“
„Dortmund stand uns in der schwersten Zeit bei"

„Für uns ist es eine große Ehre, diesen Vertrag mit Dortmund zu unterzeichnen und Partnerstadt von Dortmund zu werden“, sagte Halyna Schymanska. „Es ist ein historisches Ereignis auch für Schytomyr. Sie waren in der schwersten Zeit bei uns und standen uns bei. Drei Jahre sind eine kurze Zeit, aber wir haben schon so vieles geschafft seitdem und sind trotz großer Distanz verbunden.“
Auch sie erinnerte an die Hilfslieferungen aus Dortmund: „Wir hatten Licht und Wärme dank der Generatoren aus Dortmund. Dank der Busse weiß jeder Bewohner unserer Stadt: Dortmund unterstützt uns. Im September beginnt ein neues Schuljahr mit zwei neuen Kantinen aus Dortmund. Dank Ihrer Spenden und Hilfen sind unsere Kliniken nun besser ausgerüstet – leider ist der Bedarf noch immer sehr hoch.“
Gastgeschenke für Oberbürgermeister Westphal
Als Gastgeschenk überreichte Halyna Schymanska dem Dortmunder Oberbürgermeister unter anderem eine Flagge mit dem Wappen der Stadt Schytomyr und einen Aufsteller für den Schreibtisch, der die Wappen beider Städte zeigt. OB Westphal überreichte seiner Amtskollegin seinerseits ein geflügeltes Nashorn als inoffizielles Wappentier der Stadt – auf dass die Städtepartnerschaft ähnlich wie ein Nashorn nicht mehr aufzuhalten sei und zum Fliegen komme.
Schytomyr wird Dortmunds elfte Partnerstadt. In Europa bestehen Städtepartnerschaften mit Amiens (Frankreich), Leeds (Großbritannien), Zwickau (Deutschland), Novi Sad (Serbien) und Trabzon in der Türkei. Darüber hinaus ist Dortmund offiziell mit Buffalo (USA), Netanya (Israel), Xi’an (China), Rostow am Don (Russland) und Kumasi (Ghana) verbunden. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ruht der Kontakt nach Rostow am Don.
Weitere Informationen finden Sie online auf dortmund.de/international
Das ist Dortmunds neue Partnerstadt

Schon seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 unterhält Dortmund Beziehungen zu Schytomyr. Im Mai 2025 hatte der Rat der Stadt die Partnerschaft beschlossen.
Schytomyr hat rund 260.000 Einwohner*innen und ist ein Verkehrsknotenpunkt ca. 130 km westlich von Kiew. Schytomyr ist Verwaltungssitz („Oblast“) der gleichnamigen Region und ähnlich wie Dortmund ein wichtiger Standort für Industrie (überwiegend verarbeitende Industrie und Lebensmittel), Bildung und Kultur. Neben neun Hochschulen gibt es in Schytomyr unter anderem Musik- und Kunstschulen, zwei staatliche Theater und zehn Museen.
Weitere Gemeinsamkeiten mit Dortmund liegen im Engagement in punkto „Smart City“, Wirtschaftsförderung und Nachhaltigkeit: Schytomyr ist die erste europäische Stadt mit einer vollständigen LED-Straßenbeleuchtung. Vor dem Krieg, 2020, wurde die Stadt Schytomyr für ihr gutes Investitionsklima ausgezeichnet. Ein Jahr zuvor wurde Schytomyr mit dem „European Energy Award“ zertifiziert, der besonders erfolgreiche Leistungen im Klimaschutz würdigt.
Erste Kontakte und bisherige Entwicklungen
In den vergangenen Jahren haben Dortmund und Schytomyr bereits auf vielen Ebenen Kontakte geknüpft und kooperiert. Trotz des Krieges und der regelmäßigen Angriffe ist es gelungen, eine verbindliche Partnerschaft aufzubauen. Erste Netzwerke bestehen nicht nur zwischen den Stadtverwaltungen – auch das Klinikum Dortmund, die Jüdische Gemeinde oder zivilgesellschaftliche Akteur*innen wie der
Darüber hinaus schickte und schickt Dortmund zahlreiche Hilfsgüter in seine zukünftige Partnerstadt, darunter bislang zwei Feuerwehrfahrzeuge, fünf Busse, ein Kanalreinigungsfahrzeug, zwei Drehleiterkorbfahrzeuge und Dutzende Generatoren, zwei Mensaküchen sowie medizinische Güter, Krankenliegen und -betten sowie Schulutensilien.
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