Gedenken
80 Jahre Kriegsende - Eindrucksvolles Gedenken in der Bittermark
Vor 80 Jahren ermordete die Gestapo im Dortmunder Süden wenige Tage vor Kriegsende mehr als 200 Menschen. Am heutigen Karfreitag, 18. April, gedachten Hunderte Dortmunder*innen auf Einladung von Oberbürgermeister Thomas Westphal der Opfer.
Das traditionelle Gedenken wurde in diesem Jahr um eine besondere Aktion ergänzt: Es wurden Fotos persönlicher Gegenstände der Ermordeten gezeigt – eine bewegende und eindrucksvolle Erinnerung.

Die Gedenkveranstaltung an Karfreitag ist die älteste und größte in Dortmund. Sie erinnert an das schwerste örtliche NS-Verbrechen: die Morde der Gestapo in der Bittermark und im Rombergpark kurz vor Kriegsende. 194 der größtenteils anonym beigesetzten Opfer liegen in den Gräbern hinter dem Mahnmal in der Bittermark. Die einzigen persönlichen Verweise auf die Toten sind Gegenstände, die bei ihrer Umbettung in die heutige Grabanlage gefunden wurden.
Zum 80. Jahrestag der Massenmorde der Gestapo ergänzte eine besondere Aktion das Gedenken: 194 Menschen stellten sich vor je ein Grab. Dabei hielten sie jeweils ein großes Foto von einem der gefundenen persönlichen Gegenstände der Opfer in die Höhe – eine eindrucksvolle Erinnerung an die Nazi-Opfer.
Im Anschluss wurden Blumen an den Grabreihen und am Mahnmal niedergelegt.
Es sprachen Bürgermeister Norbert Schilff, Nicole Godard (Präsidentin des Verbandes der französischen Zwangs- und Arbeitsdeportierten) sowie Georg Deventer (Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-Komitee e.V.).
Zu Gast waren ebenfalls Gäste aus Dortmunds Partnerstadt Amiens.

Hintergrund
Auf einer Lichtung in der Bittermark gelegen, erinnert das Mahnmal aus dem Jahr 1960 als Gedenkstätte an die Morde der Gestapo in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. In den Ostertagen 1945 wurden vom 7. März bis 12. April in der Bittermark, im Rombergpark und auf dem Eisenbahngelände zwischen Hörde und Berghofen fast 300 Menschen ermordet.
Am 13. April 1945 wurde Dortmund von den amerikanischen Truppen besetzt.
Bei den Getöteten handelte es sich um Zwangsarbeiter*innen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Jugoslawien, Polen und der Sowjetunion und um deutsche Widerstandskämpfer*innen, die aus dem Hörder Gestapo-Keller und der Steinwache in den Rombergpark und in die Bittermark verschleppt und dort ermordet wurden. Im Inneren des Mahnmals befindet sich eine Krypta, in der eines der Opfer, ein französischer Zwangsarbeiter, bestattet wurde. Die Innengestaltung finanzierte die Vereinigung der französischen Zwangs- und Arbeitsdeportierten. Die Krypta wurde zu französischem Gebiet auf deutschem Boden deklariert und ist ein Zeichen der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich.

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