Stadtentwicklung
Dortmund wird barrierefrei – wer möchte daran mitarbeiten?
Das Behindertenpolitische Netzwerk (BPN) sucht engagierte Dortmunder*innen, die sich dafür einsetzen wollen, dass ihre Stadt barrierefrei und inklusiv wird. Im Herbst 2025 wird das Gremium dafür neu gewählt.
Ob Spielplatz, Bus, Bahn oder Theater – solche Angebote sollten allen Dortmunder*innen offenstehen. In der Praxis sieht das oft anders aus: Kleine und große Barrieren können Menschen mit Beeinträchtigungen daran hindern, dabei zu sein und mitzumachen. Das Behindertenpolitische Netzwerk (BPN) sorgt dafür, dass ihre Belange in Dortmund berücksichtigt werden. Im Herbst wird das Gremium für fünf Jahre neu gewählt – und sucht noch engagierte Mitstreiter*innen.
Gabriele Beckmann setzt sich im Behindertenpolitischen Netzwerk ein
Gabriele Beckmann ist schon seit über zehn Jahren im Behindertenpolitischen Netzwerk aktiv. Die 70-Jährige nimmt für das BPN am städtischen Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie teil. Dort vertritt sie die Interessen von Menschen mit Behinderungen. Dass Dortmunds Sommerferienkalender in diesem Jahr erstmals zwei barrierefreie und inklusive Angebote enthält, ist auch ihr zu verdanken.
„Ich war Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe und habe selbst ein schwerstbehindertes Kind gehabt. Ich kenne die Sorgen und Nöte, das Angewiesensein auf gute Beratung und Unterstützung“, sagt sie. „Deshalb ist es mir wichtig, einen Beitrag zu leisten, dass sich die Lebensbedingungen von Menschen mit Beeinträchtigungen und ihren Familien verbessern.“
Die Aufgaben: Vieles lesen, besprechen, beschließen

In diese ehrenamtliche Arbeit investiert Gabriele Beckmann monatlich zehn bis zwölf Stunden: Sie nimmt an Ausschuss-Sitzungen, Treffen des BPN und Gesprächsrunden teil. Sie liest Beschlussvorlagen der Verwaltung, um zu prüfen, ob die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen dort berücksichtigt sind.
So war das Behindertenpolitische Netzwerk unter anderem daran beteiligt, dass das Rathaus nun zum Beispiel ein Blindenleitsystem hat und die Fahrzeuge der DSW21 mittlerweile barrierefrei sind.
Das sind Erfolge, auf die sie stolz ist – doch es bleibt trotzdem noch genug zu tun. „Zum Beispiel engagiere ich mich dafür, die inklusive Kinder- und Jugendhilfe weiterzuentwickeln – hier gilt es, beständig dabeizubleiben“, sagt Gabriele Beckmann. Außerdem möchte sie den Anspruch für Kinder und Jugendliche auf Freizeitassistenz bekannter machen, damit sie an mehr Freizeitangeboten teilnehmen können.
„Mich motiviert, dass wir tatsächlich auch etwas erreichen können. Oft sind es nur kleine Schritte, aber wenn viele sie gehen, können wir weit kommen“, sagt sie – und möchte daher auch in der nächsten Periode im BPN weiter mitarbeiten. „Es wäre toll, wenn wir mit neuen Mitgliedern im BPN weiter an diesen und anderen Themen arbeiten könnten, damit Dortmund ihrem Anspruch gerecht wird, nach und nach zu einer inklusiven Stadt zu werden“, ergänzt Dr. Birgit Rothenberg, Vorsitzende des Behindertenpolitischen Netzwerks.
Was genau macht das BPN?
Das Behindertenpolitische Netzwerk berät den Rat der Stadt, das wichtigste politische Gremium in Dortmund. In den Sitzungen des BPN sprechen die Mitglieder über Beschlussvorlagen und stimmen darüber ab. Das BPN bringt aber auch Verbesserungsvorschläge ein. So nimmt es Einfluss auf die Entscheidungen der Kommunalpolitik. Außerdem bringt es die Wünsche, Kritik und Vorschläge zum Zusammenleben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ein, zum Beispiel zu einer barrierefreien Stadt. Das BPN trifft sich sechs Mal im Jahr zu Sitzungen. In diesen Sitzungen können Einwohner*innen Fragen stellen und Hinweise geben. Die Mitglieder des BPN arbeiten darüber hinaus in verschiedenen Ausschüssen, Gremien und Netzwerken mit.
Wer sitzt im BPN?
Das BPN besteht aus 24 Mitgliedern, die mit dem Thema Leben mit Beeinträchtigungen zu tun haben. Zum Beispiel durch eigene Erfahrungen, durch das familiäre Umfeld oder beruflich. Es ist gut, wenn die Mitglieder möglichst unterschiedliche Erfahrungen mitbringen - sei es durch ihr Alter oder durch die Einschränkungen, von denen sie oder ihr privates / berufliches Umfeld betroffen sind.
Was will das BPN?
Die Mitglieder des BPN wollen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen überall in Dortmund hinkommen, reinkommen, sich zurechtfinden. Sie ermöglichen dadurch, dass Menschen mit Beeinträchtigungen mitmachen können. Ziel ist, das Leben in Dortmund für Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern.
Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich melden und informieren bei BPN-Geschäftsführerin Kathrin Rasche, Behindertenbeauftragte der Stadt Dortmund, behindertenbeauftragte@stadtdo.de oder 0231 50- 25901.
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