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Gleichstellung

Herzlichen Glückwunsch: 40 Jahre Gleichstellung hat in Dortmund viel erreicht

Vor 40 Jahren hat die Stadt Dortmund ernst gemacht mit der Gleichstellung von Frauen: 1985 gründete sich das städtische Frauenbüro. Heute gehört auch ein Mann zum Team – denn Gleichstellung betrifft nicht mehr nur Frauen.

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Am Anfang gab es viel Kopfschütteln - heute hat das Gleichstellungsbüro viel erreicht. Maresa Feldmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund, blickt wenige Tage vor dem Weltfrauentag am 8. März zurück und nach vorn.

Oberbürgermeister Thomas Westphal würdigt die gute Arbeit des Gleichstellungsbüros: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt – so heißt es in Artikel 3 des Grundgesetzes. Kommunen müssen die Gleichstellung unterstützen. Und in Dortmund machen wir das aus voller Überzeugung seit 40 Jahren.“

Die Geschichte des Dortmunder Gleichstellungsbüros begann bereits 1984 mit einem Antrag der Ratsvertreterin Gerti Zupfer, die die Einrichtung einer Gleichstellungskommission und eines Frauenbüros forderte. Dies wurde noch im selben Jahr beschlossen.

Damit setzte Dortmund bundesweit ein Zeichen. Frauenbüros gab es zwar schon in anderen Städten, die Gleichstellungskommission jedoch war ein Novum. Dort sollten nicht nur Politiker*innen mitreden, sondern auch Frauenverbände, Gewerkschaften und Initiativen. Die Gründungsversammlung tagte im Mai 1985.

Einen Monat später ging das städtische Frauenbüro, offiziell „Dienststelle für Gleichstellungsfragen“, an den Start, angesiedelt direkt beim damaligen Oberstadtdirektor. Drei Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung um Erika Küpper als erste Gleichstellungsbeauftragte waren nun dafür verantwortlich, Frauen in allen Lebenslagen zu beraten, Ansprechpartnerin innerhalb der Stadtverwaltung zu sein, Ratsvorlagen auf Gleichstellungsthemen zu überprüfen, Frauenförderpläne und -berichte zu erstellen und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

In den Anfangsjahren waren die Frauen vollauf damit beschäftigt, die erforderlichen Strukturen zu schaffen und Netzwerke aufzubauen. So entstand das „Handbuch für Frauen in Dortmund“ mit einer Liste aller Beratungsangebote für Frauen – eine ganz konkrete Hilfe.

Reizwort „Frauenförderung“

Schnell richtete sich der Blick des Frauenbüros jedoch auf übergeordnete Ziele: Das Büro setzte sich ein für

  • mehr Ausbildungsplätze für Mädchen auch jenseits der klassischen Frauenberufe,
  • Wiedereinstiegshilfen für Frauen nach der Familienphase,
  • mehr Kinderbetreuung für berufstätige Mütter,
  • Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und
  • Frauenförderung in der Stadtverwaltung.

Dazu gehörte auch das Ziel, den Frauenanteil auf Führungsebene zu erhöhen. 1986 gab es in der Stadtverwaltung weder Dezernentinnen noch Amtsleiterinnen, und selbst auf der untersten Führungsebene lag der Frauenanteil bei nur 13 Prozent – obwohl fast die Hälfte der Beschäftigten weiblich waren.

Heute (im Jahr 2024) ist ein Drittel des Verwaltungsvorstands und gut jede vierte Amtsleitung eine Frau. Bei den Sachgebietsleitungen – der untersten Führungsebene, zu der auch viele Kita-Leiterinnen gehören – liegt er bei 76 Prozent, bei den Teamleitungen bei 43 Prozent.

Themen in den späten 1980er-Jahren waren außerdem eine Stadtplanung aus Sicht von Frauen, konkret zum Beispiel bei der Gestaltung von Unterführungen. Ein weiterer Meilenstein wurde 1987 erreicht: Das Frauenbüro setzte durch, dass die Stadtverwaltung freie Stellen ausschreiben muss.

In den 1990er-Jahren wurde Frauenförderung dann noch fester in der Verwaltung verankert und Teil der Verwaltungskultur.

Die Kick Off-Veranstaltung der Kampagne "She For Democray" fand großen Zuspruch.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Die Kick Off-Veranstaltung der Kampagne "She For Democray" fand großen Zuspruch.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Gleichstellung auch für Männer

Inzwischen sind aus Frauenförderplänen Gleichstellungspläne geworden: Sie betreffen alle Geschlechter. So lautet ein wichtiges Ziel heute, Beruf und Familie auch für Väter besser vereinbar zu machen und das Führen in Teilzeit zu fördern – für alle Geschlechter. Heute gehören zum Team der Gleichstellungsbeauftragten Maresa Feldmann acht Frauen – und ein Mann.

Aktuell ist auch die politische Teilhabe von Frauen ein wichtiges Thema fürs Dortmunder Gleichstellungsbüro. Mit der Kampagne „She for democracy“ möchte die Stadt Frauen dazu motivieren, sich politisch zu engagieren. Denn in der Politik sind Frauen noch immer in der Minderheit – auf kommunaler ebenso wie auf Bundesebene.

Maresa Feldmann, Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin des Gleichstellungsbüros
Maresa Feldmann
Gleichstellungsbeauftragte, Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund

Es gibt keinen Grund, sich zurückzulehnen. Denn wir erleben gerade eine Zeit, in der das, was wir über Jahrzehnte erkämpft haben, wieder infrage gestellt wird. Rechtspopulistische Parteien gewinnen an Einfluss – und greifen gezielt Gleichstellungsmaßnahmen an. Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor alltäglich und nimmt zu – doch ihre Bekämpfung ist finanziell und personell miserabel ausgestattet! Wir müssen wachsam sein. Wir müssen wehrhaft sein.

Feier am Internationalen Frauentag im Rathaus

Das Gründungsdatum des Frauenbüros ist zwar der 1. Juni – doch die Stadt feiert das 40. Jubiläum passend zum Internationalen Frauentag. Im Rathaus ist am 8. März ein festlicher Empfang geplant. Gleichstellungsbeauftragte Maresa Feldmann nimmt die Gäste mit auf einen spannenden Ritt durch 40 Jahre Gleichstellungsarbeit in Dortmund, und es gibt ein Wiedersehen mit ihren Vorgängerinnen Brigitte Wolfs und Christine Vollmer. Gemeinsam beleuchten sie Erfolge, Herausforderungen und persönliche Erfahrungen aus vier Jahrzehnten – und wagen einen Blick in die Zukunft.

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