Bauen, Umwelt & Freizeit
Gewinn für Sicherheit, Natur, Freizeit: Roßbach-Renaturierung auf der Zielgeraden
Vor 28 Jahren begannen die ersten Arbeiten am Roßbach-System – nun steht der finale Bauabschnitt des Generationenprojektes an. Die Emschergenossenschaft investiert 5,7 Millionen Euro in die Verbesserung des Hochwasserschutzes in Dortmund-Marten.

Im Zuge dieser Maßnahme wird der Düker am Bärenbruch abgebrochen und durch einen Brückenneubau ersetzt. Dabei wird die derzeitige Straße Bärenbruch künftig rund 1,80 Meter höher liegen – bei Hochwasserereignissen können künftig mehr Wassermassen die Straße schadlos unterqueren, ein Rückstau wird vermieden. Den Startschuss für die Baumaßnahme feierte die Emschergenossenschaft am Montag (10.3.) gemeinsam mit der Stadt Dortmund. Dabei gab der Wasserwirtschaftsverband auch bekannt, dass er nach Beendigung der Baumaßnahme sein Gelände am Roßbach öffnet und somit für einen nahezu durchgängigen Rad- und Spazierweg von Dortmund-Marten bis Dortmund-Huckarde sorgt.
„Blaugrüne Naturidylle“
„Mit der Verbannung des Abwassers unter die Erde erledigte die Emschergenossenschaft bereits vor einigen Jahren die Pflicht: Aus einem offenen Schutzwasserlauf wurde zunächst ein sauberer Roßbach. Mit der Renaturierung der ehemals kanalisierten Trasse folgte die Kür – die grauen Betonsohlschalen wichen einer blaugrünen Naturidylle. Mit dem nun letzten Baustein werden nicht nur weitere Mehrwerte für Flora und Fauna geschaffen, sondern auch für den Menschen, denn der Hochwasserschutz wird noch einmal signifikant verbessert“, sagt Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Der mehr als 70 Jahre alte Düker, der dem Roßbach die Unterquerung der Straße Bärenbruch ermöglicht, stellt im Hochwasserfall aufgrund seiner massiven Bauweise einen Engpass für das Gewässer dar. Durch die nun startende Maßnahme der Emschergenossenschaft wird der Wasserspiegel vor der Unterquerung der Straße künftig um rund 20 Zentimeter gesenkt, was im Hochwasserfall einen größeren Durchfluss ermöglicht – die derzeitige Straße wird um zirka 1,80 Meter höher gelegt. Somit wird auch eine Verstopfung des Gewässerprofils gegenüber dem Düker vermieden, so dass an dieser Stelle der Hochwasserschutz deutlich verbessert wird.

Mehrwert überwiegt deutlich
Da eine Vollsperrung der Straße Bärenbruch somit nicht in Frage kommt, wird der Brückenneubau in mehreren Bauphasen erfolgen. „Uns ist durchaus bewusst, dass diese komplexe Baumaßnahme im innerstädtischen Bereich eine enorme Beeinträchtigung für die Bürgerinnen und Bürger darstellt – sie bedeutet nach ihrer Fertigstellung aber auch eine ganz erhebliche Verbesserung des Hochwasserschutzes. Der Mehrwert überwiegt daher deutlich“, so Dr. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei der Emschergenossenschaft.
Zirka 5,7 Millionen Euro investiert die Emschergenossenschaft in den finalen Baustein der Roßbach-Renaturierung. Die Bauzeit beträgt rund drei Jahre. Maßgeblichen Einfluss auf die Bauzeit von 38 Monaten haben auch die Leitungsverlegungen der Versorgungsunternehmen, denn aufgrund der beengten Platzverhältnisse müssen die Brückenbauarbeiten zweimal für die Leitungsverlegungen – für insgesamt 25 Wochen – unterbrochen werden.

Neue Wegeverbindung von Marten bis Huckarde
Die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen der Emschergenossenschaft gehen immer auch einher mit einer städtebaulichen Entwicklung der Quartiere entlang der Gewässer, zu der auch der Bau von neuen Rad- und Wanderwegen zählt.
„Im Zuge des finalen Bauabschnittes am Roßbach werden wir als Emschergenossenschaft unser bislang abgesperrtes Gelände entlang des Gewässers öffnen und eine nahezu durchgängige Wegeverbindung von Marten bis Huckarde schaffen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Mit der Renaturierung des Roßbachs wurde aus einer tristgrauen „Köttelbecke“ eine neue blaugrüne Gewässerlandschaft. „Diese neue Idylle mitten im Ruhrgebiet, die Flora und Fauna einen neuen Lebensraum bietet, wollen wir auch für die Menschen in der Region erleb- und erfahrbar machen – und das im wahrsten Sinne“, so Uli Paetzel.
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