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Beratungsangebot des Zentrums für Ethnische Ökonomie soll verlängert werden
Seit 2020 unterstützt das Zentrum für Ethnische Ökonomie (ZEÖ) Unternehmer*innen mit Migrationshintergrund – und das mit Erfolg. Daher soll das Projekt nun für 18 Monate verlängert werden.
Die Verwaltungsspitze der Stadt Dortmund empfiehlt, die Einrichtung an der Carl-Holtschneider-Straße in der Nordstadt weiterarbeiten zu lassen. Die Entscheidung darüber geht nun in die politischen Gremien.
Was ist das ZEÖ?
„Das ZEÖ bietet eine professionelle Unterstützung durch entsprechende Vernetzungsarbeit, über Personen, die Kontakte in die Dortmunder Wirtschaft haben, um Gründungsaktivitäten von Menschen mit Migrationshintergrund zu unterstützen“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal auf der Pressekonferenz der Verwaltungsspitze am Dienstag, 6. Februar. „Nicht nur unterstützt das ZEÖ bei der Existenzgründung, sondern auch dabei, Unternehmen, die es schon gibt, weiterzuentwickeln und zu festigen.“
31 Gründungen, 859 Arbeitsplätze
Schon zum Start 2020 hatte der Rat beschlossen, das Projekt zu verlängern, wenn messbare Erfolge erzielt werden. Diese Erfolgsbilanz liegt nun vor:
- 481 Unternehmer*innen wurden und werden betriebswirtschaftlich betreut.
- 31 Unternehmen haben sich mit Unterstützung des ZEÖ gegründet.
- 418 bestehende Unternehmen wurden gefestigt.
- 32 Menschen konnten im Beratungsprozess in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten vermittelt worden.
- Insgesamt wurden rund 859 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen.
Ein überraschender Nebeneffekt: Auch Unternehmen und Gründungswillige ohne Einwanderungsgeschichte nehmen das Beratungsangebot des ZEÖ immer häufiger wahr.
„Das ist eine gute Bilanz – daran möchten wir anknüpfen“, betont OB Westphal die Erfolge des Beratungsangebots. Die Laufzeit für eine finanzielle Unterstützung ist vorerst bis Ende 2025 begrenzt. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis dahin eine Lösung für die Zukunft des ZEÖ gefunden haben werden. Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist herausragend, weshalb wir sie nicht einstellen wollen – es muss jedoch eine Möglichkeit zur dauerhaften Finanzierung gefunden werden.“
ZEÖ als starker Partner in der Pandemie
Bereits in seiner Startphase hatte das ZEÖ um Projektleiter Orhan Öcal und seine Kollegin Anja Mazur einen enormen Zulauf an beratungsinteressierten Unternehmer*innen aus dem gesamten Stadtgebiet. In der Corona-Pandemie unterstützte die Einrichtung Unternehmen dabei, Soforthilfen oder Kurzarbeit zu beantragen. Dank der Sprachkompetenzen der Kolleg*innen im Zentrum und ihrer Vermittlung in die Verwaltung hinein erreichten Anträge und offene Fragen der Gründer*innen schnell das richtige Ziel.
Ausblick
„In Dortmund zählt, wo man hinwill und nicht woher man kommt“ – dieses Motto soll auch weiterhin Grundlage der Arbeit des ZEÖ sein. „Wir werden unseren Beitrag leisten, die Potenziale der ethnischen Ökonomie für die Menschen und für die Stadt Dortmund zu sichten, zu stärken und gleichzeitig Nachbarschaften und Ökonomie zu fördern“, sagt Dietmar Stahlschmidt, Teamleiter der Koordinierungsstelle
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