Soziales
Hilfe für Drogenkranke und Entlastung für die City: Stadt schlägt neue Standorte für Konsumräume vor
Der Drogenkonsumraum an der Martinstraße ist ein Erfolgsmodell – aber an seinem Standort mitten in der City inzwischen überlastet. Die Verwaltung hat nun ein Konzept dafür erarbeitet, den Drogenkranken weitere Orte und Hilfen anzubieten und dadurch die Situation in der City zu entlasten. Der Rat wird im Dezember darüber entscheiden.
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Um die Innenstadt zu entlasten und Drogenkranken weitere Hilfen anzubieten, schlägt die Stadt zwei zusätzliche kleinere Konsumorte vor. Ein Standort soll an der Bornstraße liegen und die suchtkranken Menschen aus der Nordstadt ansprechen. Der zweite Standort liegt an Rheinischen Straße westlich der Dorstfelder Brücke. Er soll zudem mit Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten in den Abend- und Nachtstunden ausgestattet werden. Als neuen Standort für einen großen Drogenkonsumraum schlägt die Stadt die Küpferstraße 3 vor.
Die Aufgabe, die der Rat der Stadt im Februar an die Verwaltung gegeben hatte, lautet:
- weitere dezentrale Drogenkonsumorte in der Innenstadt finden, an denen Drogen wie Crack geraucht werden können,
- einen neuen Standort für einen großen Drogenkonsumraum in der Innenstadt zu finden und
- ein zusätzliches Übernachtungsangebot für Obdachlose zu entwickeln.
Die Stadtverwaltung hat in den neun Monaten mehr als 100 Objekte auf ihre Eignung als Drogenkonsumraum bzw. -ort bewertet.
Vorschlag: Großer Drogenkonsumraum in der Küpferstraße
In dem städtischen Gebäude in der Küpferstraße 3 sind aktuell die städtische Poststelle und Teile des Stadtarchivs untergebracht. Es erfüllt alle wichtigen Anforderungen. Die wichtigste: Es liegt citynah, aber in eher unauffälliger Lage und bietet die erforderliche Größe. Zudem ist es sofort verfügbar und könnte schnell hergerichtet werden. Wenn man die Küpferstraße zur Löwenstraße hin baulich abtrennt, entstünde eine ausreichend große und dem Einblick der Öffentlichkeit weitgehend entzogene Freifläche direkt vor dem Gebäude.
Beteiligung der Nachbarschaft und anliegender Schulen
Der Standort bietet allerdings auch eine zentrale Herausforderung: die Nähe zu drei großen Gymnasien. „Wir wissen um die Vorteile des Standortes, aber um die Herausforderungen, die durch die Nähe zu den Schulen entstehen. Deswegen wird es auch keine Hau-Ruck-Entscheidung für oder gegen den Standort geben. Die Sicherheit der Schüler*innen sowie die Akzeptanz und Funktionsfähigkeit der Einrichtung stehen im Fokus“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal deutlich.
Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
Es wird keine Hau-Ruck-Entscheidung für oder gegen den Standort in der Küpferstraße geben. Die Sicherheit der Schüler*innen sowie die Akzeptanz und Funktionsfähigkeit der Einrichtung stehen im Fokus.
„Die Vorteile müssen gegenüber den Nachteilen überwiegen. Bevor der Stadtrat entscheidet, soll es ein umfassendes Qualifizierungsverfahren geben, an dem sich Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen, Nachbarschaft, Sicherheitsbehörden und Suchthilfe beteiligen“, so Westphal.
Nachbarschaft einbezogen wird auch bei anderen Standorten einbezogen
Das gilt auch für die anderen Standorte. Damit sie sich zu einem Mehrwert für die Stadt entwickeln, wird das Umfeld jeweils einbezogen. Gemeinsam mit Anwohner*innen und weiteren Nutzer*innen in den Nachbarschaften sollen im Dialog Lösungen entwickelt werden, wie sich Konfliktsituationen entschärfen lassen und das Sicherheitsgefühl erhalten bleibt. Die Stadt wird die betroffenen Anwohner*innen und Nutzer*innen kontaktieren und zum Dialog einladen - vorausgesetzt, der Rat erteilt den Auftrag zur Weiterqualifizierung der Standorte.
Übernachtungsmöglichkeit für obdachlose Menschen
Die Verwaltung hat auch für obdachlose Menschen nach Ausweichflächen gesucht, um die Situation vor allem im Bahnhofsumfeld und in der City zu verbessern. Wesentliche Kriterien waren hier die gute Erreichbarkeit und eine relative Nähe zur Innenstadt und zum Hauptbahnhof.
Auf einer ca. 300 Quadratmeter großen Freifläche auf der Rückseite des Dortmunder Hauptbahnhofs, die maximal drei Jahre lang zur Verfügung steht, plant die Stadt eine Unterkunft für bis zu 20 Personen. Zusätzlich soll auf einer Fläche, die zwischen zwei Bahndämmen an den Straßen Lütgenholz/Gronaustraße in der Nordstadt liegt, eine ähnliche Einrichtung für bis zu zehn Menschen entstehen. Geplant sind einfache, verschließbare Container (mit Strom/Licht, elektrisch beheizt) sowie einfache Toiletten. Zudem wird ein Sicherheitsdienst vor Ort sein.
Konzept beinhaltet auch Suchtprävention, Nachtcafé und City-Toiletten
Zu dem Papier, das nun dem Rat zur Entscheidung vorlegt wird, gehören auch ein Suchtpräventionskonzept, ein Nachtcafé für Suchtkranke und die Optimierung des Toilettenangebotes in der City.
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