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Umwelt

Gefahr für Biene Maja und Co.: Stadt lässt Nest der Asiatischen Hornisse entfernen

Innenstadt-West

Sie gilt als invasive Art und ist eine Bedrohung für Bienen und andere Insekten – die Asiatische Hornisse. Am Donnerstag, 28. November, wurde im Auftrag der Stadt ein Nest auf dem Südwestfriedhof entfernt. Ein Imker hatte es entdeckt.

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Dortmund aus. Sie ernährt sich hauptsächlich von Honigbienen und anderen Bestäuberinsekten. Dadurch bedroht sie das heimische Ökosystem, die Biodiversität und die Imkerei.

Ein Mann steht vor einem Baum und versucht, mit einem Hilfsmittel das Hornissennest zu entfernen.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann
Thomas Beißel ist Experte in Sachen Asiatische Hornisse und weiß, wie die Nester am besten entfernt werden können. Am Donnerstag setzte er eine Teleskoplanze ein, um das Nest in der Baumkrone zu erreichen.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Die Untere Naturschutzbehörde im Umweltamt hat daher das Ziel, möglichst viele Nester der Asiatischen Hornisse aufzuspüren und zu entfernen. Das soll die Ausbreitung verlangsamen. Jetzt ist dank des Kreisimkervereins ein Fund gelungen, und zwar auf dem Südfriedhof (auch Südwestfriedhof genannt). Das Nest konnte auch deswegen aufgespürt werden, weil die Asiatische Hornisse – anders als die heimische Hornisse – auch bei kühlen Temperaturen noch lange aktiv ist.

Locktöpfe brachten Imker und Umweltamt auf die richtige Spur

Nachdem ein Exemplar einer Asiatischen Hornisse in einem Supermarkt in der Lindemannstraße gesichtet worden war, machten sich Untere Naturschutzbehörde und die Imker auf die Suche nach dem Nest.

Mit so genannten Locktöpfen, in denen sich eine für die Tiere schmackhafte Flüssigkeit befand, wurden die Hornissen angezogen. Durch Beobachtungen konnte der Suchradius festgelegt werden. Die engagierten Imker entdeckten das Nest schließlich Ende November auf dem Südfriedhof. Es befand sich in der Krone einer Platane, die aufgrund der Jahreszeit kaum noch Laub trägt – und daher den Blick auf das Nest freigab.

Die Waben der Asiatischen Hornisse.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann
Das kürzlich aufgespürte Nest der Asiatischen Hornisse auf dem Südfriedhof existiert nicht mehr. Die Expert*innen des Kreisimkervereins und des Umweltamtes sind sich aber sicher, dass es weitere Nester im Stadtgebiet gibt. Mit Hilfe der Bürger*innen sollen möglichst viele entdeckt werden.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Das Umweltamt bittet die Bürger*innen, weiterhin nach Nestern Ausschau zu halten und sie zu melden. Die Nester hängen meist hoch oben in den Baumkronen, deshalb können sie insbesondere jetzt im Herbst und Winter sichtbar werden. Das Nest ist rund bis birnenförmig und hat das Einflugloch seitlich.

Sichtungen auch im Bereich des Rahmer Waldes

Neben dem Südfriedhof wurden besonders häufig Asiatische Hornissen südwestlich des Rahmer Waldes gemeldet. Die Bürger*innen, die sich dort aufhalten, sind daher dazu aufgerufen, genau hinzuschauen und Funde zu melden.

Von September bis Dezember fliegen die neuen Königinnen aus. Sie bilden im kommenden Jahr die neuen Völker und sorgen für die Vermehrung der Art. Auch wenn mit Fortschreiten des Jahres wahrscheinlich nur noch leere Nester gefunden werden können, sind die Neststandorte für die weitere Bekämpfung sehr wichtig. Die neuen Königinnen überwintern in der Nähe der Nester, sodass im Frühjahr gezielter gesucht werden kann, wenn die vorjährigen Neststandorte bekannt sind.

So können Sie einen Fund melden

Bürger*innen können Nachfragen sowie jeden Verdacht oder Fund direkt an die Untere Naturschutzbehörde per Mail an pflanzenundtiere@dortmund.de senden – bitte möglichst mit Foto und genauer Angabe zu Ort und Zeitpunkt des Fundes. Wird nur ein Einzeltier registriert, so hilft die Angabe der (Ab-) Flugrichtung (Himmelsrichtung) dabei, das Nest schneller aufzufinden.

Von einer selbstständigen Entfernung der Nester wird unbedingt abgeraten, zu groß ist die Verwechslungsgefahr gerade im Anfangsstadium des Nestbaus mit anderen geschützten Arten.

Drei Männer schauen sich gemeinsam das Innenleben des aufgespürten Nests an.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann
Uwe König (M.) vom Kreisimkerverein Dortmund schaut sich gemeinsam mit Thomas Beißel und Esther Saalmann (r.), ebenfalls Kreisimkerschaft, das Innenleben des aufgespürten Nests an.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Asiatische Hornisse in der kälteren Jahreszeit noch aktiv

Asiatische Hornissen bauen ihre Nester oft in Bäumen. Durch die spezielle Bauweise sind die Nester robust und gegen Kälte isoliert, sodass die Tiere auch kalte Temperaturen gut überstehen. Die Völker werden zwar schwächer, mit aktiven Tieren und Nestern ist aber voraussichtlich noch bis in den Dezember hinein zu rechnen.

Die aus Südostasien stammende Hornisse, die man wegen ihrer markanten gelben Beinmusterung „Asiatische Gelbfuß-Hornisse“ nennt, breitet sich bereits seit den vergangenen Jahrzehnten mit beachtlichem Tempo in Europa – vor allem in Frankreich – aus.

Vermehrt ist sie im letzten Jahr auch in NRW nachgewiesen worden und im Frühjahr erstmalig in Dortmund.

Auf einer Hand ist eine Asiatische Hornisse.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann
Die Asiatische Hornisse ist von der heimischen Hornisse leicht zu unterscheiden. Die Tiere der invasiven Art sind z.B. kleiner und dunkler.
Bild: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Woran erkennt man die Asiatische Hornisse?

Die Asiatische Hornisse ist mit etwas Übung gut von der heimischen Hornisse und anderen Wespenarten zu unterscheiden.

Die Tiere sind etwas kleiner als die heimische Hornisse und überwiegend dunkel bis schwarz gefärbt mit nur wenigen gelben Stellen am Hinterleib. Hervorstechend ist bei der Asiatischen Hornisse zudem die Beinfärbung in schwarz-gelb. Die heimische Hornisse hingegen hat einen schwarz-gelb gemusterten Hinterleib und ansonsten eine rostrote Teilfärbung; auch die Beine weisen eine rostrote Farbe auf. Weitere Infos gibt es zum Beispiel auf der Internetseite des NABU.

Ist die Asiatische Hornisse gefährlich?

Bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse geht es in erster Linie darum, die Bedrohung für die biologische Vielfalt und die Honigbienen zu verringern. Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse – mit Ausnahme von Allergiker*innen - ungefährlich und ihr Stich vergleichbar mit dem der Honigbiene. Grundlos werden Menschen nicht angegriffen. Hornissen stechen allenfalls zur Verteidigung ihres Nestes zu. Deshalb sollte eine Distanz zum Nest eingehalten werden.

Umwelt, Nachhaltigkeit & Klimaschutz

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