Förderung gegen Leerstände
Anmietungs-Fonds: nachhaltig und maßgeschneidert
Ob Business-Termin, Cocktail-Empfang oder legere Party, Pablo Bachmann und Felix Würfel wissen, welche Kleidung zu welchem Anlass passt. Und sie sorgen dafür, dass ihre Kunden sich nicht verkleidet fühlen, sondern wohl. Denn wer in ihrem Anfang April eröffneten „House of Mercury“ in den Propstei-Arkaden kauft, bekommt einen Anzug nach Maß – mit einem „gewissen Coolness-Faktor“. Das Ladenlokal an der Hansastraße 61–63 hat ihnen das Citymanagement über den Anmietungs-Fonds vermittelt, ein Förderprojekt zur Vermeidung von Leerständen in der City.
Die Förderung funktioniert so: Die Stadt mietet leerstehende Ladenlokale im Erdgeschoss vorübergehend an. Dafür zahlt sie den Eigentümer*innen eine Miete in Höhe von 70 Prozent der zuletzt erzielten Miete. Deutlich günstiger, nämlich für 20 Prozent der ursprünglichen Miete, stellt die Stadt die Ladenlokale neuen Nutzer*innen zur Verfügung. Die finanzielle Lücke schließt die Stadt Dortmund aus dem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Anmietungs-Fonds. Die Nebenkosten zahlen die neuen Ladenbetreiber*innen selbst.

„Dank der Förderung aus dem Anmietungs-Fonds können wir uns hier als junges Unternehmen in einem attraktiven Umfeld präsentieren“, sagt Pablo Bachmann. „Das gibt uns noch bessere Chancen, die Brand MERCURY zu etablieren, die neben Individualität und Qualität auch auf die Nachhaltigkeit der Mode setzt.“
Mieter*innen langfristig binden
Der Aspekt der Nachhaltigkeit im doppelten Sinn hat auch die Propsteigemeinde überzeugt. Sie ist Vermieterin der Immobilie und hat großes Interesse daran, Mieter*innen langfristig zu binden. Thomas Tiemann, Verwaltungsleiter des pastoralen Raums Dortmund-Mitte: „Es macht Sinn, ein solches Konzept temporär zu sponsern, damit wir gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft gehen können.“ Die Förderung ist auf höchstens zwei Jahre begrenzt. „Ziel ist es natürlich, die Ansiedlungen auch darüber hinaus in der City zu etablieren“, sagt Citymanager Tilmann Insinger. Von der zusätzlichen Vielfalt, die dabei entstehe, profitiere die ganze Innenstadt.
Bereits Ende 2024 konnte das Citymanagement ein erstes positives Match verkünden: In der Kleppingstraße 21–23 eröffnete Oliver Scott den Street- und Workwear-Store „CMP“. Tilmann Insinger und sein Team stehen aktuell mit weiteren Vermieter*innen und potenziellen Nutzer*innen von Ladenlokalen in Kontakt. Wer eine gute Nutzungsidee oder eine freie Ladenfläche hat, ist herzlich zu einem Beratungsgespräch eingeladen.
Übrigens: Die Förderung können nicht nur Einzelhandelsunternehmen in Anspruch nehmen. Auch Dienstleistungen, Gastronomie oder Kreativangebote, die die City beleben, sind zum Beispiel ausdrücklich erwünscht. Nicht förderfähig hingegen sind etwa Wettbüros, Spielhallen oder Sex-Shops.
aufbruch city 1/2025
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